Der Schuss ins eigene Knie
…. ist LH-Stv Franz Hiesl heute perfekt gelungen - auch wenn er die damit verbundenen Schmerzen und Folgen erst später spüren wird.
Wie ist es dazu gekommen?
Bei der Besprechung mit der Steyregger Gemeindevertretung und Vertretern der Bürgerinitiative „Plesching will leben“ hat der Straßenreferent dem Wunsch nach dem Bau einer Umfahrung des Ortsteils Plesching eine klare Absage erteilt: „Ich werde bis zum Ende des nächsten Straßenbauprogramms (2015) keine weiteren Planungen für dieses Projekt vornehmen lassen, weil für die Realisierung ohnehin die finanziellen Mittel fehlen.“
Er bietet der Gemeinde Steyregg aber an: „Wenn Steyregg selbst die Planung fortsetzt, alle Widerstände aus dem Weg räumt und letztendlich ein genehmigtes Projekt auf den Tisch legt, werde ich mich sofort dafür einsetzen, dass auch die Finanzierung gesichert ist."
LH-Stv. Hiesl lässt aber gleich selbst durchblicken, wie ernst er sein Angebot meint: „Ich persönlich halte das Projekt aufgrund der vorhandenen Widerstände für undurchführbar.“
Auch bei ernsthafter Betrachtung kann dieses Angebot nur als Alibihandlung gesehen werden. Die Stadtgemeinde Steyregg ist trotz guter Finanzlage sicher nicht imstande, solche kostenintensiven Planungen vorzunehmen und aufwändige Behördenverfahren anzustrengen. Und es ist vor allen Dingen nicht seriös und grenzt nahezu an Verhöhnung, von einer Gemeinde die Planung und Projekterstellung für eine Landesstraße zu verlangen.
Die Gemeindevertretung hat also zur Kenntnis zu nehmen, dass ihr Bestreben nach Unterstützung der in ihrer Lebensqualität beeinträchtigten Pleschinger Bevölkerung von der Landespolitik nicht ernst genommen wird. Der Gemeinderat hat zur Kenntnis zu nehmen, dass die von LH-Stv. Hiesl geforderte Auswahl einer vom Land OÖ geplanten Variante nur ein Scheingefecht war. Soweit zu den Möglichkeiten, die dem Bürgermeister und der Gemeindevertretung verbleiben.
Der Straßenreferent hat aber einen wesentlichen Umstand übersehen:
Die Pleschinger Bevölkerung wird diese Verneinung ihres durch ein ansehnliches Befragungsergebnis abgesicherten Anliegens sicher nicht zur Kenntnis nehmen. Sie wird sich entsprechend zu wehren wissen und vermutlich auch vor wiederholten Straßenblockaden nicht zurückschrecken. Und sie wird dabei mit großer Wahrscheinlichkeit von der Gemeindevertretung unterstützt werden.
Das wird jener Zeitpunkt sein, zu dem auch das „verletzte Knie“ unseres Herrn LH-Stv. Hiesl zu schmerzen beginnen wird. Wenn der Verkehr im Linzer Zentralraum zum Erliegen kommt – und Beispiele, dass dies unausweichlich ist, gibt es ja schon zur genüge - , wird er erkennen, dass seine ablehnende Haltung nicht von Vorteil war. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er –auf seinem Weg ins LDZ im Stau stehend- genügend Zeit haben, seine Entscheidung zu überdenken.
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