Aktuell - Presseaussendungen
Plesching (Steyregg): Seit Beginn der Luftmessungen Anfang Oktober wurde der Feinstaub-Grenzwert bereits fünf Mal überschritten. Zuletzt vergangenen Freitag mit einem rekordverdächtigen Halbstunden-Feinstaubmittelwert von 370 Mikrogramm Feinstaubpartikel pro Kubikmeter Luft. Zum Vergleich: Der gesetzliche Grenzwert für die Feinstaubbelastung liegt bei 50 µg pro m3 im Tagesmittelwert, und 20 µg im Jahresschnitt. Obwohl auch sämtliche Linzer Luftmessstationen an diesem Tag Spitzenwerte für die Feinstaubbelastung verzeichneten, war die Pleschinger Luft noch um 20% höher mit Feinstaub belastet als im restlichen Linz.
Auch die in Windegg situierte Schwesterstation verzeichnet seit Beginn der Messungen Spitzenwerte an Feinstaubbelastung, dort wurde seit Messbeginn Anfang Oktober bereits zum 6. Mal der Feinstaub-Grenzwert überschritten. Die Messungen des Landes Oberösterreich sind somit Öl ins Feuer für die Sorgen der Pleschinger Bevölkerung um die gesundheitsschädigende Luftverschmutzung im Ort. Der Obmann des Vereins "Plesching Will Leben", Ing. Karl Rockenschaub fordert das Land Oberösterreich nach der gescheiterten Umfahrungsplanung nun auf, umgehend Fahrverbote für den Durchzugsverkehr in der Ortschaft einzuführen. Diese Fahrverbote sollen als erster konkreter Schritt zu einer Verminderung der extrem hohen Luftverschmutzung in der Ortschaft beitragen. (red)
Die erste Woche der Verkehrszählungen auf der L569, der Pleschinger Landesstrasse, ergibt einen durchschnittlichen Tagesverkehr (DTV) Mo-Fr von 9.256 KfZ. Der Anteil von LKW und LKW-Zügen liegt bei rund 8%, das sind täglich (Mo-Fr) rund 822 Schwerverkehrsfahrzeuge, die auf der Landesstrasse verkehren. Insgesamt ergeben sich auf dem Straßenzug Verkehrs-Spitzenbelastungen im Zeitraum von 7 bis 8 Uhr morgens, sowie 16 bis 18 Uhr abends. Donnerstag war jener Tag mit der größten Verkehrsbelastung.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit sämtlicher Fahrzeuge auf dem betreffenden Straßenabschnitt betrug exakt 49 km/h. 85 Prozent der Fahrzeuge fuhren langsamer als 55 km/h, die gemessene Maximalgeschwindigkeit betrug 84 km/h. Besonders nach 18 Uhr werden vermehrt deutlich überhöhte Geschwindigkeiten verzeichnet.
<-- Link zur statistischen Auswertung der Verkehrszählung -->
In einem beispiellosen Schachzug versucht Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) über die Sommerpause ein Gesetz zum Verbot von Demonstrationen auf Bundesstrassen (somit prinzipiell Autobahnen und Schnellstraßen) durchzupeitschen. Das Gesetz richtet sich vor allem gegen die lärm- und abgasgeplagten Anrainer von Österreichs wichtigsten Transitstrecken, die gegen die Minderung ihrer Lebensqualität sowie die Beeinträchtigung Ihrer Gesundheit aufgrund der immer größer werdenden Transitlawine jedes Jahr auf Österreichs Autobahnen demonstrieren.
Anstatt sich der immer akuter werdenden Verkehrspoblematik zu widmen, versucht die Ministerin jene mundtot zu stellen, die am meisten unter dem offensichtlichen Scheitern der europäischen Verkehrspolitik leiden. Dabei schreckt die Ministerin auch vor verfassungsrechtlich höchst bedenklichen Eingriffen in das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit nicht zurück.
Die Handlungsweise der Verkehrsministerin ist symptomatisch für eine Politik, der der freie Transitverkehr auf Österreichs Autobahnen wichtiger ist als die Gesundheit, Sicherheit und Lebensqualität ihrer Bürger. Der Verein „Plesching Will Leben“, der eine Ausweitung dieses Demonstrationsverbotes auch auf Landesstrassen fürchtet, erklärt sich deshalb solidarisch mit allen vom Verkehr betroffenen Bürgern, und hat im Begutachtungsverfahren auch bereits seine rechtlichen Bedenken gegen die geplante Gesetzesänderung zum Ausdruck gebracht.
Der Link zum Gesetzesentwurf: http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXIV/ME/ME_00076/pmh.shtml